Roswitha Jacobi

Der Torso - ein Versuch über meine Arbeit

Der Körper ist mein Thema, immer wieder komme ich darauf zurück, auf verschiedene Weise, in meiner plastischen Arbeit, in meiner Malerei.
Ich nähere mich ihm, indem ich mich hineinversetze in den Körper, mich mit ihm identifiziere, ihn von innen fühle und von innen heraus gestalte.

Den Prozess der Gestaltwerdung suche ich erfahrbar zu machen. Ich möchte ihn offen, nachvollziehbar lassen, indem das Auge den Spuren folgen und umhergehen kann in verschiedenen Ebenen, hin und her switchen zwischen Gegenstandslosigkeit, Gegenständlichkeit und figürlicher Erkennung.

In meiner Malerei gibt es eine abgewandte Figur, den Torso, zu etwas hingewandt, was außerhalb des Blickfeldes liegt. Es gibt Landschaften die bestreben in seinen Rücken zu zerfließen, die ihn durchdringen von Anfang an, und es gibt Linien, farbige Flecken, Punkte, die eine Gestaltwerdung im Bild zu behindern suchen.

Der Körper, der Torso, erscheint wie im Widerstand gegen die Auflösung, die Zerstreuung, die auf ihn einwirkt. Oder ist er es, der Torso, der sich selbst auflöst?

Er ist wie gehalten von einem Zusammenklammern der Kräfte, mal stärker mal schwächer, je nachdem wie weit er schon Teil der Felder geworden ist, oder der Luft, oder des Eises.

Wenn er sich ganz hingibt wird der Torso leicht und zart und unterscheidet sich kaum noch von den Krumen der Erde.